Junge Redakteur:innen: „Sorry, eh!“

Beginnen wir mit Weltuntergang, denn darum geht es in dem Stück Gi3F (Gott ist drei Frauen) von Kiki Miru Miroslava Svolikova. Aufgeführt wurde es vom Jugendtheaterclub „Sorry, eh!“ vom Schauspiel Leipzig im Rahmen des Theaterfestivals ClubFusion.

Weltende und Neuanfänge, aber würde sich das überhaupt lohnen? Schließlich ist so viel schiefgelaufen, möchte man sich das noch einmal antun? Eine klare Antwort darauf können uns auch die Göttinnen und Götter nicht geben. Daher wird sich kritisch mit der Apokalypse auseinandergesetzt und verschiedene Perspektiven über Menschheit und Erde beleuchtet: den klimatischen Zustand der Welt und Aspekte des menschlichen Scheiterns.

Die schauspielerische Leistung wird ergänzt durch Tanz, Gesang und viele im Chor gesprochene Textpassagen. Das minimalistisch gehaltene Bühnenbild, welches größtenteils aus einer Sandfläche und einem an der Decke befestigten Spiegel besteht, lässt Raum für Interpretation zwischen Himmel und Erde. Die Inszenierung ist sehr kontrastreich, die Musik bewegte sich zwischen Piano mit Gesang und energetischen Elektro-Beats, zuckende Stroboskope wechseln sich ab mit sanftem Scheinwerferlicht. Alles bleibt in der Schwebe.

Das Stück und die Inszenierung fand ich sehr gelungen. Die gesellschaftskritischen Passagen regten mich auch zur Selbstreflexion an. Im Nachgang konnte man sich im Inszenierungsgespräch zusammenfinden, es gab aber auch die Möglichkeit, das Stück per Fragen zu einer Limo mit anderen Zuschauenden zu reflektieren. Ich kann den Besuch des Stückes nur empfehlen denn er regte zum Nachdenken an, gerade weil es keinen eindeutigen Handlungsstrang gab, sondern jede Person das Stück für sich selber Interpretieren musste.

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Allegra ist Teil der Jungen Redakteur:innen – ein junges Schreibkollektiv, das Artikel rund um das Festival ClubFusion schreibt.