
Junge Redakteur:innen: Kinderopernclub
Lilith schreibt über „App ins Abenteuer Freundschaft“ ClubFusion 2025
Kunterbunt Vernetzt - App ins Abenteuer Freundschaft
Singen, Tanzen, Rappen, Feiern…der Kinderopernclub hat sich bei der Premiere seines Stückes “App ins Abenteuer Freundschaft” von all seinen Facetten gezeigt: mal laut, mal leise, mal ausgelassen, mal ein wenig trübselig - aber vor allem eins: kunterbunt. Den jungen Spielenden war anzumerken, wie viel Freude sie dabei hatten, auf der Bühne zu stehen und zu präsentieren, was in ihrem Leben gerade wichtig ist. Das Handy wurde hier zum Protagonisten auserkoren und gründlich durchleuchtet: Wofür benutzen wir es? Wann fehlt es uns? Wann sind wir von ihm frustriert? Können Handys vielleicht sogar gefährlich sein? Aber vor allem wird klar: Das Handy ist der soziale Hotspot, mit ihm wird sich zum Rollern verabredet, es werden gemeinsame Trends ausprobiert oder Überraschungen geplant. Die Kinder zeigen: Es ist wirklich schwierig geworden, richtig dazuzugehören, wenn man kein Handy hat. Erarbeitet wurde die Inszenierung unter der einfühlsamen Regie von Romy Sarakacianis und Mieke Müllerschön, die es verstanden haben, aus den Perspektiven der Kinder ein lebendiges, ehrliches und zugleich fantasievolles Bühnenerlebnis zu gestalten.
Als Erwachsene:r vergisst man gut und gerne mal, was es heißt, noch jung zu sein und dass als Kind nichts bedeutungsvoller ist als Freundschaften. Und so bespielen, betanzen und besingen die jungen Nachwuchsspieler:innen eigentlich vor allem, wie wichtig ihnen ihre Gemeinschaft ist. Das Stück ist mit seinen 40 Minuten zwar kurz, aber Langeweile kommt sicher keine auf. Jede Szene hat etwas Neues zu bieten und zeigt uns, was die Kinder drauf haben: von Handstandüberschlägen bis Rap-Einlagen ist alles dabei. Auch das Bühnenbild ist fester Bestandteil der Inszenierung: es wird bewegt, besprüht, neu angeordnet und lässt uns in einem Moment glaubhaft machen, wir würden selbst auf ein Handy-Display schauen, um dann im nächsten wieder zu einem ganz normales Wohnzimmer oder einer Schule zu werden.
Insbesondere die zahlreichen musikalischen Beiträge, erarbeitet unter Johanna Rost, machen das Stück einzigartig. Die Spielenden singen nicht nur klar und sauber, es ist auch sichtbar, wie viel Freude sie dabei haben, sei es beim selbstgeschriebenen Lied, als auch bei bekannten Hits. Und wer am Ende das Strahlen in den Gesichtern der Kinder sieht – beim Applaus, beim letzten Ton – dem wird klar: Hier wurde nicht nur Theater gespielt, hier wurde Gemeinschaft gelebt. Und vielleicht, ganz vielleicht, geht man selbst ein bisschen versöhnter mit dem nächsten Handyklingeln nach Hause.
Lilith Michaelis ist Teil der Jungen Redakteur:innen – ein junges Schreibkollektiv, das Artikel rund um das Festival ClubFusion schreibt.