
Junge Redakteur:innen: #noname
Malin schreibt über "ZwischenMensch und Mauer" ClubFusion 2025
Wie mag es wohl gewesen sein, damals in der DDR im Schatten der Mauer aufzuwachsen?
Genau diese zentrale Frage haben sich die Darstellenden des #noname Theaterclubs in ihrem Stück ZwischenMensch und Mauer gestellt. Das Stück sucht Antworten in einer Zeit, die die Spielenden selbst nicht miterlebt haben. Um dem Vergangenen auf den Grund zu gehen, haben sie eigens Interviews mit Zeitzeug:innen der DDR-Zeit geführt und ihre persönlichen Erlebnisse und individuellen Erfahrungen in ihrem Stück verarbeitet.
Anschaulich führen sie das Publikum durch die Geschichte der DDR. Dabei liegt der Fokus nicht auf großpolitischen Entscheidungen, sondern im ganz normalen Alltag der Kinder und Jugendlichen, ihren Träumen, Wünschen und Ängsten. Was bewegte sie? Wovon träumten sie? Wie hat ihr Aufwachsen sie vielleicht auch bis jetzt beeinflusst? Wie war das, in diesem System zu rebellieren? Was bedeutet Freiheit? Das Publikum taucht ein in die Welt der jungen Menschen vor über 60 Jahren und erlebt mit ihnen erneut einen Teil ihrer Kindheit und Jugend.
Das minimalistische Bühnenbild lässt das Dargestellte deutlich in den Vordergrund treten. Mithilfe einer bewegbaren, teils schwebenden, Holzfläche wird eine mitreißende Dynamik in das Spiel gebracht. Immer wieder verändert sich die Welt, auf die wir blicken. Alles ist im fortlaufenden Wandel. Nichts bleibt stehen. Dadurch zeigt das Stück ständig neue Facetten der Lebensrealität der Zeitzeug:innen auf. Mit einer Kombination aus Spiel, Gesang und Tanz und dem Einsatz von Licht und Ton brechen die Spielenden die Geschichte immer wieder auf, reißen die Zuschauenden mit und lassen sie die verschiedenen persönlichen Perspektiven und Schicksale nachfühlen.
Ein großes Lob an die Spielenden sowie alle weiteren Mitarbeitenden, die die persönlichen Geschichten der DDR-Generation für uns spürbar und gefühlvoll auf die Bühne gebracht haben. Eine herausragende Herangehensweise, Geschichte(n) zu vermitteln, nicht trocken wie vielleicht im Schulbuch, sondern packend, mitreißend und persönlich.
Einen tollen Abend und ein hervorragendes, technisch überragendes Stück für Groß und Klein verspricht der #noname-Club mit ZwischenMensch und Mauer!
Malin ist Teil der Jungen Redakteur:innen – ein junges Schreibkollektiv, das Artikel rund um das Festival ClubFusion schreibt.